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Herpes beim Baby – Symptome und Behandlung

Während ein Ausbruch von Herpes bei Erwachsenen zwar lästig ist, geht davon jedoch keine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit aus. Anders verhält es sich bei Babys in den ersten Lebenswochen. Das Immunsystem ist hier noch schwach, sodass eine Infektion mit schwerwiegenden, sogar lebensbedrohlichen Folgen einhergehen kann.
Besonderheiten
  • vielseitige Formen
  • in den ersten Wochen lebensbedrohlich
  • direkten Kontakt vermeiden
  • Arzt aufsuchen
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Bei Neugeborenen kann sich Herpes nicht nur im Mundbereich und den Genitalien ausbreiten. Auch an den Augen, Händen oder den Wangen zeigen sich immer wieder Fieberbläschen.
  • Gerade in den ersten Lebenswochen ist das Immunsystem noch schwach. Eine Infektion sollte daher frühzeitig erkannt und durch einen Arzt behandelt werden, da sie durchaus lebensbedrohlich sein kann.
  • Infizierte Erwachsene sollten penibel den Kontakt vermeiden, ggf. einen Mundschutz tragen und sich die Hände häufig waschen. Auch das Küssen des Babys ist in der Zeit eines akuten Ausbruchs tabu.

Was ist Herpes?

Herpes ist eine Virenkrankheit (wie z. B. auch Gürtelrose oder die Windpocken), die sich im Wesentlichen in zwei Varianten zeigt:

  • Herpes simplex Typ 1 tritt meist in Form von Lippenherpes oder beim Baby auch an den Augen auf (Herpes labialis).
  • Herpes simplex Typ 2 ist als Genitalherpes im Intimbereich bekannt (Herpes genitalis).

Seltener, dennoch immer wieder auftretend, sind beim Baby die die Herpes-simplex-Enzephalitis und Herpes neonatorum bei Neugeborenen. Beide Formen befallen entweder die Haut oder auch die Schleimhäute.

Wie gefährlich ist Herpes beim Baby?

Anders als bei Erwachsenen ist das Immunsystem von Neugeborenen noch nicht stabil, sodass Viren wie Herpes ein leichtes Spiel haben. In den ersten Lebenswochen kann eine Herpesinfektion daher lebensbedrohlich sein. Im schlimmsten Fall droht eine Herpes-simplex-Enzephalitis oder einer Sepsis.

Symptome von Herpes beim Baby

Symptome treten nicht zwingend nach der ersten Infektion auf. Sind sie jedoch einmal in den Körper gelangt, setzen sich die Viren in den Ganglien fest und können von dort aus jederzeit wieder reaktiviert werden.

Treten Symptome auf, ist das für gewöhnlich in den ersten 26 Tagen nach der Übertragung des Virus der Fall. Diese können sehr vielfältig sein, sodass sie von Eltern nicht immer als Herpes erkannt werden.

Es gilt in jedem Fall zu handeln, denn die Fieberbläschen sind nicht nur schmerzhaft, sondern oft droht bei ausbleibender Behandlung ein schwerwiegender Verlauf mit einer Gehirnentzündung, bleibenden Organschäden oder sogar Multiorganversagen.

Symptome bei Herpes im Mundbereich

Gut sichtbar sind beispielsweise kleine Fieberbläschen, die sich auf den Schleimhäuten bilden und sehr schmerzhaft sein können. Diese sind zudem sehr ansteckend und bieten ein hohes Ansteckungspotenzial, wenn das Baby hustet oder niest.

Von der Schleimhaut aus ist eine Ausbreitung auf die Nase, Wangen oder auch die Augen häufig. Lutscht das Baby am Daumen, breiten sich die Bläschen auch schnell auf den Fingern aus.

Bricht das Virus später erneut aus, sind oft Kopfschmerzen, ein allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber als Begleiterscheinungen erkennbar. Auch angeschwollene Lymphknoten, ein weinerliches Verhalten und eine Appetitlosigkeit können auf eine Herpesinfektion hindeuten.

Genitalherpes beim Baby erkennen

Breitet sich das Virus im Genitalbereich aus, bilden sich auch hier kleine Fieberbläschen. Da diese oftmals die Harnröhre befallen, kann das Wasserlassen schmerzhaft sein. Allerdings tritt Genitalherpes nur sehr selten auf, wenn eine Übertragung bei der Geburt gegeben ist. Dann ist jedoch extreme Vorsicht geboten, denn auch Fehlbildungen oder eine Sepsis können die Folge sein.

Symptome von Augenherpes beim Baby

Während sich Herpes bei Erwachsenen meist auf den Mundbereich beschränkt, sind bei Babys Erkrankungen der Augen durchaus verbreitet. Das Baby zeigt hier oft angeschwollene, verklebte oder auch rote Augen und kleine Fieberbläschen am Augenlid. Im Extremfall weitet sich das Virus auch auf die Hornhaut aus, was zu dauerhaften Vernarbungen führen kann. Das wiederum kann zu einer Beeinträchtigung des Sehvermögens führen.

Begleiterkrankungen bei einer Herpesinfektion

Mit einer Herpesinfektion einher geht oft die sogenannte Mundfäule, die Zahnfleisch und Schleimhaut infiziert. Auch hier ist oftmals eine erhöhte Temperatur festzustellen. Zudem schwillt das Zahnfleisch an, Zungenpapillen oder Apthen entzünden sich. Der Atem des Babys riecht streng und säuerlich.

Die gute Nachricht: Diese extreme Form des Herpes tritt in den meisten Fällen nur bei der Erstinfektion auf. Hat das Baby sie überstanden, bleibt es bei weiteren Herpeserkrankungen in der Regel davon verschont.

Ansteckungsgefahr umgehen, Herpes beim Baby vermeiden

Mit den verschiedenen Varianten des Herpes gehen auch unterschiedliche Ursachen einher. Meist erfolgt die Übertragung entweder als Schmierinfektion oder über Speichelkontakt mit infizierten Personen. Über die Schleimhäute gelangt das Virus dann in den Körper des Babys.

Und dann ist da natürlich die Übertragung durch das in den Mund stecken von allen möglichen Dingen. Spätestens im Kindergarten ist die Ansteckungsgefahr durch andere Kinder damit sehr hoch.

Um eine Ansteckung von Babys zu vermeiden, sollten Infizierte möglichst einen großen Bogen um das Baby machen und Abstand halten. Ist das nicht möglich, ist es sinnvoll, einen Mundschutz zu tragen und auf das Küssen des Babys zu verzichten.

Weitere Auslöser können akuter Stress, eine starke Sonneneinstrahlung, Übermüdung oder auch ein grundsätzlich schwaches Immunsystem sein. Diesen kannst du durch Ruhephasen und Sonnenschutz aktiv begegnen.

Allerdings kann schon die Geburt das Virus übertragen, wenn die Mutter Genitalherpes hat bzw. sich kurz vor der Geburt damit angesteckt hat. In diesem Fall werden die Antikörper nicht an das Baby übertragen und es kann sich anstecken. Das ist jedoch nur selten der Fall.

In einigen Fällen bilden sich bei einer infizierten Mutter auch Bläschen rund um die Brustwarze. Stillt sie das Baby in einem solchen Fall, kann es ebenfalls zu einer Übertragung kommen.

Diese Gefahr geht von Herpes beim Baby aus – Alterstabelle

Je älter das Baby wird, desto geringer ist die Gefahr eines schweren Verlaufs, da das Immunsystem zunehmend stärker wird.

Altermögliche Komplikationen
vor der Geburt
  • Frühgeburt oder Fehlbildungen, wenn die Mutter mit Genitalherpes infiziert ist
  • bei einer frühzeitigen Diagnose Kaiserschnitt nutzen
0-2 Wochen
  • aufgrund des schwachen Immunsystems lebensgefährlich
  • Gefahr einer Enzephalitis (Gehirnentzündung)
4-12 Wochen
  • Infektion ist immer noch lebensbedrohlich
10-18 Monate
  • erhöhtes Risiko für Mundfäule
18-36 Monate
  • die Gefahr lässt bei einem gesunden Immunsystem deutlich nach

Mit Herpes unbedingt zum Kinderarzt

Nicht zuletzt aufgrund der größeren Gefahr, die von Herpes ei Babys ausgeht, empfiehlt sich ein Besuch beim Kinderarzt dringend. Zudem leiden Babys stärker, sodass eine Behandlung mit einfachen Hausmitteln eher nicht ratsam erscheint. Der Kinderarzt verschreibt dem Baby dann entweder antivirale oder auch schmerzstillende Mittel. auch Öle und Tinkturen aus Melisse können die Ausbreitung verringern und den Juckreiz deutlich reduzieren.

Gleichzeitig kann eine frühzeitige Behandlung dazu beitragen, eine Ausbreitung des Virus bereits frühzeitig zu begrenzen.

Weiterführendes

Dieses Video klärt auf, wie gefährlich Herpes bei Babys ist:

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